The task of the SCC is to observe the changes of the alpine cryosphere. Furthermore, supervises all long-term cryospheric monitoring networks of Switzerland.more

Image: NASA Earth Observatory, Jesse Allen and Robert Simmonmore

Grundwasserstände im Juli 2023

Im Zuge der Niederschlagsentwicklung der letzten Monate sind derzeit normale, teilweise tiefe Grundwasserstände und Quellabflüsse zu verzeichnen. Während im Mai die Niederschlagsmengen regional unterschiedlich ausfielen, lag die Niederschlagsmenge im Juni schweizweit deutlich unter dem Durchschnitt. Die ersten Juli-Tage fielen regional unterschiedlich nass aus.

Unconsolidated aquifers
Image: BAFU

Hintergrund

Die quantitativen Grundwasserverhältnisse in der Schweiz stehen in den häufigsten Fällen in engem Zusammenhang mit der kumulierten Niederschlagsmenge der zurückliegenden Monate der jeweiligen Region. Die Entwicklung der Grundwasserstände und Quellabflüsse verläuft daher meist regional unterschiedlich und mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung.

Die wichtigen Grundwasserleiter in den Talschotterebenen sind oberflächennah und werden oft durch Flüsse gespeist; sie reagieren deshalb eher kurzfristig auf Niederschlagsereignisse und Trockenperioden.

Lockergesteins-Grundwasserleiter, die an Flüsse mit Einzugsgebiet im Mittelland oder Jura gebunden sind (pluviales Grundwasserregime), erreichen entsprechend der saisonalen Niederschlagsentwicklung generell ihren Grundwasserhöchststand im März/April und ihren Tiefststand im August/September. In diesen Gebieten sind derzeit normale Grundwasserstände mit uneinheitlicher Tendenz zu beobachten.

Lockergesteins-Grundwasserleiter, die an Flüsse mit Einzugsgebiet in den Voralpen gebunden sind (pluvio-nivales Grundwasserregime), erreichen entsprechend der saisonalen Niederschlagsentwicklung sowie der Schneeschmelze generell ihren Grundwasserhöchststand im März/April und ihren Tiefststand im Winter. In diesen Gebieten sind derzeit normale Grundwasserstände mit uneinheitlicher Tendenz zu beobachten.

Lockergesteins-Grundwasserleiter, die an Flüsse mit Einzugsgebiet in den Alpen gebunden sind (nivo-glaziales Grundwasserregime), erreichen ihren Grundwassertiefststand generell im April und ihren Höchststand infolge der Schnee- und Gletscherschmelze im Juni/Juli. In diesen Gebieten sind derzeit normale Grundwasserstände mit überwiegend stagnierender Tendenz zu beobachten.

Lockergesteins-Grundwasserleiter, die an Flüsse mit Einzugsgebiet auf der Alpensüdseite gebunden sind (pluvio-nivales Grundwasserregime), erreichen den Grundwassertiefststand im Allgemeinen im Februar/März und zwei Höchststände im Mai/Juni sowie im Oktober. Derzeit sind hier normale Grundwasserstände mit stagnierender Tendenz zu beobachten.

Lockergesteins-Grundwasserleiter ohne Flussanbindung mit geringem Flurabstand reagieren im Allgemeinen rasch auf sich verändernde Witterungsverhältnisse. Derzeit sind hier normale Grundwasserstände mit stagnierender bis sinkender Tendenz zu verzeichnen.

Lockergesteins-Grundwasserleiter ohne Flussanbindung und mit hohem Flurabstand reagieren langsam und zeitlich verzögert. In solchen Grundwasserleitern sind normale, teilweise tiefe Grundwasserstände mit stagnierender Tendenz zu beobachten.

Kluft-Grundwasserleiter reagieren im Allgemeinen eher langsam auf sich verändernde Niederschlagsverhältnisse. Im Mittelland sind derzeit normale Quellabflüsse bzw. in den Alpen normale, teilweise tiefe Quellabflüsse mit uneinheitlicher Tendenz zu verzeichnen.

Karst-Grundwasserleiter zeichnen sich durch eine rasche Infiltration und einen schnellen unterirdischen Grundwasserfluss aus; sie reagieren deshalb kurzfristig auf Niederschlagsereignisse. Abflussschwankungen der Karstquellen hängen von der Niederschlags- und Schneeschmelzsituation der zurückliegenden Tage ab. Derzeit sind die Quellabflüsse uneinheitlich und die Tendenz stagnierend bis sinkend.

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